HessenGefängnisse

 damals, gestern und heute


im Rahmen der internationalen Entwicklung

 angereichert durch persönliche Erfahrungen



 Hessen war schon mal mehr als das heutige Bundesland. Niederlahnstein, Oberlahnstein, Bad Ems, Kaub,

Mainz, Worms,  Aschaffenburg  im Großherzogtum Frankfurt (1810-1813) waren auch mal Hessen,

 sogar Bad Wimpfen als Frankfurter Enklave. 


Schmerzlich willkommen! 


gertlinz@web.de


 Letzte Bearbeitung 22.10.2023 - 11:30 Uhr


"Schöner Sitzen" - Der Umzug eines Untersuchungshaftgefängnisses - https://www.youtube.com/watch?v=_wg3J2JDfD4


oben:  Strafanstalt Preungesheim bei Frankfurt > 1889 - aus   Frankfurt und seine Bauten,


Neuer Text


Kinder im Zuchthaus ~ 1800

Kinder im Zuchthaus 

1603 | Amsterdam
Erweiterung des Männerzuchthauses für Kinder und Jugendliche
... In einem angrenzenden Gebäudekomplex des Klarissenklosters richtete der Rat der Stadt das sogenannte 'separate' oder 'secrete' Zuchthaus ein, das 'schwererziehbare' Kinder und Jugendliche aus ehrbaren Familien aufnahm. Ihre Einweisung erfolgte auf Antrag der Eltern, die nun sicher sein konnten, dass ihre Söhne nicht mit abgeurteilten Kriminellen in Berührung kamen. Eisenbach, S. 80
 
1800 ~ | Cassel und Frankfurt
  1. Um 1800 waren Kinder in den Zuchthäusern mit anderen erwachsenen Straftätern eingesperrt, meist waren es Waisenkinder.
  2. Eltern, die ihre Kinder nicht mehr erziehen konnten (wollten?) schickten sie in das Zuchthaus und übernahmen die Kosten.
Kinder im Zuchthaus Cassel

Ganz Hessen liefert die Züchtlinge; denn es ist das einzige Zuchthaus im Lande. Unterschiede und Classen unter ihnen giebts weiter nicht, als daß sie theils nach der Größe ihrer Vergehungen, theils nach ihrer Leibesbeschaffenheit leichtere oder schwerere Arbeiten verrichten müssen. Gemeiniglich sinds kleinere Diebe, Leute, die in öffentlichen Schlägereyen ergriffen worden sind, Domestiken oder Unterthanen, die sich an ihrer Herrschaft gröblich vergangen haben, Landstreicher und dergleichen, die hier eingebracht werden.
Auch können Eltern und Anverwandte ihre ungerathenen Kinder zur Besserung hierher schicken, doch darf dies nicht anders, wie es im Reglement von 1720. §.4 ausdrücklich heißt, als nach vorhergegangener der Directoren und Inspectoren genügsam – und gehöriger der Sachen Untersuchung und Cognition geschehen, welche dann auch die Zeit, wie lange das Kind im Zuchthaus bleiben solle, regulieren und mit den Eltern wegen der Beköstigung eines solchen Züchtlings accordieren.
Für die größeren Verbrecher sind drei andere Behälter bestimmt, nemlich das Stockhaus, das Gefangenenhaus und Spinnhaus, welche aber in keiner Verbindung mit dem Zuchthaus stehen, als daß sie mit diesem gemeinschaftliche Oberaufseher haben ….                                            S. 60 f Wagnitz, Historische Nachrichten, 1792

„Der Freiherr Carl Theodor von Dalberg setzte während seiner Regierungszeit als Großherzog von Frankfurt am Main in den Jahren 1806 – 1813 den unerträglichen Zuständen, unschuldige Waisen mit ergrauten Sündern einzusperren, ein Ende. Auf seine Veranlassung hin wurde 1810 auf dem Klapperfeld ein Arbeitshaus errichtet, und das Waisenhaus, in das man erwachsene Zuchthausgefangene gleichzeitig eingewiesen hatte, wurde wieder ausschließlich seinem ursprünglichen Zwecke zugeführt. Carl Theodor äußerte 1812: Überzeugt, daß tief verirrte Verbrecher am besten durch Einsamkeit zur Selbsterkenntnis gelangen, möchte ich sogleich dem berühmten Beispiel von Pennsylvanien folgen. Krebs


Kinder im Gefängnis, das gibt es heute noch
- aber auf ganz andere Art und Weise - im Mutter-Kind-Heim der JVA Frankfurt am Main III.
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