HessenGefängnisse

 damals, gestern und heute


im Rahmen der internationalen Entwicklung

 angereichert durch persönliche Erfahrungen



 Hessen war schon mal mehr als das heutige Bundesland. Niederlahnstein, Oberlahnstein, Bad Ems, Kaub,

Mainz, Worms,  Aschaffenburg  im Großherzogtum Frankfurt (1810-1813) waren auch mal Hessen,

 sogar Bad Wimpfen als Frankfurter Enklave. 


Schmerzlich willkommen! 


gertlinz@web.de


 Letzte Bearbeitung 22.10.2023 - 11:30 Uhr


"Schöner Sitzen" - Der Umzug eines Untersuchungshaftgefängnisses - https://www.youtube.com/watch?v=_wg3J2JDfD4


oben:  Strafanstalt Preungesheim bei Frankfurt > 1889 - aus   Frankfurt und seine Bauten,


Neuer Text


JVA Diez

JVA Diez | Justizvollzugs- und Sicherungsverwahrungsanstalt

+ Vorgeschichte (Grafenschloss, Kloster Eberbach)

        https://jvadz.justiz.rlp.de/de/startseite/     |     https://strafanstalt.gedenkinitiative.de/exhibition-1/ | Eisenbach S. 200ff

1785| Diez

Das Grafenschloss wird zum Zuchthaus. Die ersten Häftlinge ziehen ein.

Heute ist es Jugendherberge.


   "Am 16. April 1785 wurden die ersten Häftlinge ins Diezer Zucht- und Arbeitshaus eingeliefert. Es befand sich im sogenannten Kanzlei- oder Archivflügel des alten Schlosses, unmittelbar neben dem Stockhauses, mit dem es  durch einen unterirdischen Gang verbunden war. Im Süden und Westen grenzte es unmittelbar an einen etwa 50 Fuß tiefen, beinahe senkrechten Felsanhang, wo sich niemand, ohne Hals und Beine abzustürzen, herunter wagen konnte.

   Gegen Norden schloß sich der gut überschaubare und von einer hohen Mauer umgebene Schloßhof an. Die Einfahrt zum Hof versperrte ein schmiedeeisernes Tor, vor dem Tag und Nacht ein Militärposten Wache stand. Ein zweiter Posten war vor dem einzigen durch eine Eichentür gesicherten Eingang zur Anstalt platziert. Sämtliche Zellenfenster waren vergittert...

Eisenbach S. 102 mittlerer Abschnitt



Foto Karl Albert Zimmermann - Wikipedia

 

  "Das dreigeschossige Gebäude, das als vollkommen ausbruchsicher galt, bot Platz für etwa 40 bis 45 Gefangene. Das Erdgeschoss mit vier Zimmern und einer großen Küche bewohnte der Verwalter mit seiner Familie. Dem Gefangenenwärter standen  zwei Zimmer im ersten Obergeschoss zur Verfügung, wo sich außerdem noch drei Zellen von je 14 bis 16 Quadratmeter und eine Arbeitsstube befanden.  An der Außenwand der Arbeitsstube hatte man zwei Abtritte eingebaut, einen für gesunde und einen für kranke Häftlinge. das oberste Stockwerk beherbergte einen großen Schlafraum und einen Saal, der ursprünglich für  Gottesdienste vorgesehen war, schließlich aber als Arbeitsraum diente, da die Gefangenen am Gottesdienst in der Stadtkirche teilnahmen. Außer den Zimmern des Verwalters und des Gefängniswärters ließen sich nur zwei Zellen im ersten Stock beheizen. Eine davon blieb gewöhnlich Kranken vorbehalten."

Eisenbach S. 102 unterer Abschnitt

1901 | Karl Krohne beschreibt in seinem Lehrbuch der Gefängniskunde das Diezer Zuchthaus im Grafenschloß

1912 | Freiendiez

Zellenstrafanstalt der Provinz Wiesbaden wird belegt

aus Zentralblatt der Bauverwaltung, Berlin 1914 - S. 289f

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